Praxis für Lymphologische
Physiotherapie
Brigitte Müller
Tel: 076/607 53
93
Lymphödem, Lipödem, Phlebödem, Mischformen
Lymphe:
«Die Lymphe, das ist das Allerfeinste, Intimste und Zarteste in dem ganzen Körperbetrieb ... Man spricht immer von dem Blut und seinen Mysterien und nennt es einen besonderen Saft. Aber die Lymphe, die ist ja erst der Saft der Säfte, die Essenz... Blutmilch, eine ganz deliziöse Tropfbarkeit.»
Thomas Mann, Der Zauberberg Davos 1924
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Wo fliesst die Lymphe?
Die Lymphflüssigkeit wird im Lymphsystem aus der Peripherie zum Zentrum hin transportiert. Das Lymphsystem ist also kein Kreislauf, sondern ein blind beginnendes, in eine Richtung fliessendes Drainagesystem. Die Lymphe fliesst vom "Bächlein in den Rhein", das heisst in der Peripherie sind viele kleine Lymphgefässe, die zum Zentrum hin zu grösseren Gefässen zusammenlaufen.
Woraus besteht die Lymphe?
Die Lymphe ist eine klare Flüssigkeit bestehend aus Wasser,
Eiweissen, langkettigen Fettsäuren und grossmolekularen Teilchen
wie tote Blutkörperchen, Bakterien, Krebszellen...
Makrophagen, die Fresszellen des Immunsystems, phagozytieren ("fressen/zerkleinern") diese Teilchen und "lernen" daraus für die Abwehr. Die so zerkleinerten Fragmente werden dann weiter transportiert.
Warum spricht Thomas Mann von "Milch", wenn die Lymphe eine
klare Flüssigkeit ist?
Im Darm bindet die Lymphe viele Fette, welche sich mit der Lymphe emulgieren, also vermischen. So entsteht die weisse Farbe, jedoch erst "nach" dem Darm. Die Flüssigkeit wird auch Chylus genannt, das griechische Wort für Milchsaft.
Warum spricht Thomas Mann von Blut-Milch? Die Lymphe ist ja nicht rot...
Die Flüssigkeit, die vom Lymphsystem gesammelt wird, befindet sich
zwischen den Zellen, im sog. Interstitium. Doch wie gelangt sie
dorthin? Es ist zu ahnen: sie kommt aus dem Blut. Das Blut, das in
den Arterien bis zu den Arteriolen in die kleinsten Enden des
Körpers fliesst, hat am Ende, in der kleinsten Arteriole noch
soviel Druck nach aussen, dass der Wasserbestandteil (und andere
Bestandteile) aus den dünnen Wänden der Arteriolen herausgedrückt
wird. So wird das Interstitium regelmässig, mit jedem Herzschlag,
mit Flüssigkeit geflutet, ähnlich wie jede Welle am Strand etwas
anschwemmt und etwas wieder mitnimmt. Je mehr Durchblutung lokal
stattfindet, desto mehr Flüssigkeit flutet ins
Interstitium.
Im Gegenzug zur Flutung wird der grösste Teil dieser Flüssigkeit wieder vom venösen System aufgenommen. Hierbei wirken verschiedene physikalische Gesetze, die diesen Mechanismus der Resorption zuverlässig aufrecht erhalten.
In diesem Prozess findet eine Reinigung der Zellzwischenräume
statt, es wird - bildlich gesprochen - das Treppenhaus zwischen den
Wohnungen (Zellen) regelmässig gefegt. Dabei werden auch
Abfallprodukte und grosse Eiweisse herausgewaschen, die für den
Eintritt in die kleinen Venengefässe zu gross sind. Diese Produkte
müssen von den Lymphgefässen aufgenommen werden ("lymphpflichtige
Last"). Einerseits findet ein Abtransport von Abfallprodukten
statt, andererseits eine Art "Recycling" von den Eiweissen. Ohne
dieses Recycling wäre der Körper nicht in der Lage, die Menge an
Eiweissen zu produzieren, die täglich im Interstitium "verloren"
gehen. Daher bezeichnet Thomas Mann diese Flüssigkeit wohl als
"das Allerfeinste, Intimste und Zarteste in dem ganzen
Körperbetrieb" - Ohne sie wäre der Mensch nicht
lebensfähig.
Lymphödem
Begriff: Ein Ödem ist eine Schwellung.
Das Lymphödem ist eine Schwellung, die aufgrund einer
Störung im Zusammenhang mit dem Lymphsystem entstanden
ist.
Ursachen: Das Lymphödem kann mannigfaltige Ursachen haben. Es ist
aber immer ein Resultat aus einem “zuviel” an Lymphe, die
abtransportiert werden muss, und gleichzeitig einem “zuwenig” an
Transportkapazität. Ob das “zuviel” oder das “zuwenig” das Ödem
verursacht, hängt ganz von der Diagnose ab.
Therapie: Beidem, dem “zuviel” an Lymphe sowie dem "zu wenig" an Abflussbahnen kann am besten mit Kompression entgegengewirkt werden.
Prognose: Das Lymphödem an sich ist ungefährlich. Wenn es nicht behandelt wird, hat es die Tendenz, grösser zu werden. Das kann für die Lebensqualität einschränkend sein und sich schliesslich negativ auf den Bewegungsapparat auswirken.
Primäres Lymphödem
Begriff: Das primäre Lymphödem unterscheidet sich vom sekundären in
seiner Ursache: Das primäre Lymphödem tritt in Folge genetisch
bedingter Mangel- oder Fehlanlage oder Fehlausbildung des
Lymphsystems auf. Das bedeutet, dass weniger Lymphgefässe die
Lymphe abtransportieren können, als nötig wären, um einen
vollständigen Lymphabfluss zu gewährleisten. Die Folge ist ein
Lymphödem. Es tritt häufig einseitig auf, kann aber auch
symmetrisch sein.
Prognose: Es kann bereits im Kindesalter aber auch erst viele Jahre
bis Jahrzehnte nach der Geburt auftreten. Es ist harmlos und kann
gut behandelt werden.
Therapie: Je früher mit einer Behandlung begonnen wird, umso besser ist das primäre Lymphödem behandelbar.
Sekundäres Lymphödem
Begriff: Das sekundäre Lymphödem ist ebenfalls ein Symptom der verminderten Transportkapazität. Allerdings ist diese Verminderung nicht genetisch und seit Geburt vorhanden, sondern durch ein bestimmtes Ereignis ausgelöst worden. Häufig im Rahmen von einer operativen Lymphknotenentfernung oder sonstigen Verletzungen des Lymphsystems. Während sich Lymphgefässe wieder neu bilden können, fehlen Lymphknoten nach einer Entfernung und werden nicht neu gebildet. Durch die fehlenden Lymphknoten kann weniger Lymphe abtransportiert werden, es kann zu einem Ödem kommen. Es ist auch oft der Fall, dass trotz der Entfernung der Lymphknoten kein Ödem entsteht.
Lymphödem am Kopf / im Gesicht
Das Kopf- und Gesichtslymphödem entsteht meist im Zusammenhang mit einer operativen Entfernung der Lymphknoten am Hals.
Ödeme im Gesicht sind besonders einschränkend, da sie für jedermann sichtbar sind, die Gestik, Sprache, das Schlucken und Essen/Trinken davon beeinträchtigt sein können und somit die Lebensqualität der Betroffenen sehr leidet.
Die Behandlung folgt dem Prinzip der lymphologischen Physiotherapie: Kompression und manuelle Lymphdrainage sowie Selbstmassnahmen. Die Therapie dauert oft lange, da keine konstante Bestrumpfung oder Kompressionsbandage wie bei Ödemen beispielsweise der Beine möglich ist. Kompression ist aber mit geeigneten Materialien möglich. Ist das Kopflymphödem einmal weg, ist die Prognose gut, dass es dann weg bleibt.
Lymphödem der Extremitäten
Das Lymphödem der oberen Extremität
Das Lymphödem der oberen Extremität tritt meist im Zusammenhang mit einer operativen Entfernung mehrerer axillären (in der Achsel) Lymphknoten auf. Es kann auch die Folge einer Radiotherapie sein. Es ist häufig begleitet von Bewegungseinschränkungen im Schultergelenk, die sogenannte Strangbildung (Axillary Web Syndrome) kann ebenfalls häufig beobachtet werden.
Die Behandlung des Lymphödems der oberen Extremität richtet sich nach dem Befund. Ein ganzheitlicher Ansatz, bei dem Bewegungseinschränkung, Fibrosen und Umfang reduziert werden, verspricht den besten Erfolg. Je nach dem ist diese Therapie aufwändig oder nicht. Sie beinhaltet je nach Befund Kompression, manuelle Lymphdrainage und Selbstmassnahmen wie das Erlernen der Selbstbandage.
Das Lymphödem der unteren Extremität
Das Lymphödem der unteren Extremität tritt häufig nach einer operativen Entfernung der inguinalen (in der Leiste) Lymphknoten oder einer Radiotherapie im entsprechenden Gebiet auf.
Die Behandlung des Lymphödems der unteren Extremität richtet sich nach dem Befund. Ein ganzheitlicher Ansatz, bei dem Bewegungseinschränkung, Fibrosen und Umfang reduziert werden, verspricht den besten Erfolg. Je nach dem ist diese Therapie mehr oder weniger aufwändig. Sie beinhaltet Kompression, manuelle Lymphdrainage und Selbstmassnahmen wie das Erlernen der Selbstbandage.
Lymphödem am Rumpf
Das Lymphödem am Rumpf tritt häufig nach operativer Entfernung der axillären (in der Achsel) Lymphknoten (obere Rumpfquadranten) oder der inguinalen (in der Leiste) Lymphknoten (untere Rumpfquadranten) auf. Es kann auch die Folge einer Radiotherapie im entsprechenden Gebiet sein. Häufig ist die Brust bzw. der Genitalbereich mitbetroffen.
Die Therapie des Lymphödems am Rumpf beinhaltet die drei Komponenten Kompression, manuelle Lymphdrainage und Selbstmassnahmen. Wie beim Kopfödem ist auch hier selten eine definitive massgefertigte Bestrumpfung sinnvoll, es wird mit geeigneten Materialien gearbeitet. Die Prognose ist gut, dass dieses Lymphödem langfristig web bleibt, die Behandlung kann dafür länger dauern.
Lymphödem im Genitalbereich
Das Lymphödem im Genitalbereich tritt häufig zusammen mit einem Lymphödem der unteren Extremität auf. Es kann infolge einer operativen Entfernung der inguinalen (in der Leiste) Lymphknoten oder einer Radiotherapie entstehen. Da das Bindegewebe der Genitalien sehr elastisch ist, kann es im Extremfall extreme Ausmasse annehmen. Das kann mit der geeigneten Behandlung verhindert werden.
Das Lymphödem im Genitalbereich kann oft sehr effizient und mit einfachen Massnahmen behandelt werden. Auch hier wird mit Kompression mit geeigneten Materialien und manueller Lymphdrainage gearbeitet.
Das Genitallymphödem hat eine gute Prognose und kann mit einfachen, individuell abgestimmten Massnahmen behandelt werden.
Lipödem
Begriff: Lip- steht für Fett. Ein
Lipödem ist ein Ödem, das mit dem Fettgewebe in Zusammenhang steht.
Es sind immer Frauen betroffen. Die
genauen patophysiologischen Mechanismen sind bis heute nicht
vollständig erforscht.
Es ist ein Krankheitsbild, das
langsam bekannter wird. Es ist nicht so einfach, ein Lipödem von
einer "gewöhnlichen" Adipositas zu unterscheiden. Wichtig ist
daher, dass die Diagnose von einem/einer erfahrenen Angiologen oder
Angiologin gestellt wird.
Symptome/Merkmale: Das Lipödem äussert sich in einer vermehrten Ansammlung von Fett, disproportional im Körper verteilt: d.h. vermehrt auf den Hüften und Beinen, bei (relativ) schlankem Rumpf. Dicke Unterschenkel und dünne Füsse sind ebenfalls typisch ("Türkenhosen-Phänomen"). Ein weiteres Merkmal, das zum Lipödem gehört, ist die Schmerzhaftigkeit des Bindegewebes. Schon die Berührung der Haut, zum Beispiel das Auftreten der Katze mit ihren Pfoten, ist sehr schmerzhaft. Weiteres Merkmal ist die Hämatombildung: Menschen mit eine Lipödem neigen dazu, blaue Flecken zu haben, ohne genau zu wissen, woher diese kommen (dies kann natürlich auch andere Ursachen haben!). Die meisten betroffenen Frauen sind übergewichtig, aber auch normalgewichtige Frauen können davon betroffen sein.
Therapie: Mit der
Kompression kann erreicht werden, dass die Schmerzhaftigkeit des
Bindegewebes reduziert wird oder ganz verschwindet. Bedingung dafür
ist, dass konsequent die Kompression getragen wird. Der Umfang kann
manchmal auch reduziert werden, wenn beispielsweise eine venöse
Komponente noch dazu kommt.
Operativ kann mit
Fettabsaugung eine Reduktion des übermässigen Fettes erreicht
werden. Hier ist besonders wichtig, dass die Liposuktion von einem
Chirurgen durchgeführt wird, der mit der Behandlung von Lipödemen
spezifische Erfahrung hat!
Für mehr Informationen zum Lipödem klicken Sie
auf
http://www.lipoedem-schweiz.ch
Phlebödem
Begriff: Phleb- steht für Vene. Das Phlebödem ist ein Ödem, das
aufgrund einer eingeschränkten Funktion der Venen
auftritt.
Die Venen sind für den Rücktransport einer beträchtlichen Menge Flüssigkeit aus der Peripherie verantwortlich. Bei einer eingeschränkten Funktion der Venen, die Flüssigkeit nach zentral Richtung Herz zu transportieren, bleibt diese Flüssigkeit im Zellzwischenraum liegen. Da in den Beinen die Schwerkraft stärker wirkt als in den Armen, treten Phlebödeme immer an der unteren Extremität auf. Die Schwellung resorbiert sich häufig vollständig über Nacht, da nachts die Schwerkraft einen kleineren Einfluss hat. Häufig ist zusätzlich das obere Sprunggelenk in seiner Beweglichkeit eingeschränkt. Dies wirkt sich negativ auf die Muskelpumpe in den Unterschenkeln aus, welche die Venen bei ihrer Transportarbeit unterstützt.
Das Lymphsystem kann in einer solchen Situation eine Weile den Rücktransport kompensieren. Sobald ein Ödem sichtbar ist, ist das ein Zeichen dafür, dass das Lymphsystem der vermehrten Arbeit nicht mehr hinterher kommt und selber droht zu dekompensieren.
Therapie: Die Behandlung des Phlebödems ist unkompliziert, wichtigste Komponente ist die Entstauung der Ödeme durch Kompressionsbandage und anschliessend die langfristige Bestrumpfung. Gegebenenfalls kann durch einfache Massnahmen die Beweglichkeit im oberen Sprunggelenk verbessert werden.
Besteht ein Phlebödem über lange Zeit unbehandelt, kann es sich in ein sogenanntes Phlebolymphödem entwickeln. Dann ist die Konsistenz des Ödems härter, weil hier Eiweisse liegen bleiben. Das als Zeichen, dass das Lymphsystem unter der vermehrten Belastung dekompensiert ist. In dem Fall gestaltet sich die Behandlung je nach Schweregrad etwas aufwändiger.
Ulcus
Cruris - offene Beine
Venöse Komponente: Offene Beine heilen oft lange nicht ab. Sie sind, wenn sie venös bedingt sind, Folge der verschlechterten Stoffwechselsituation im Gebiet der venösen Insuffizienz.
Neben der Wundversorgung ist die Kompressionsbehandlung eine wichtige Komponente der Behandlung, um die Stoffwechselsituation zu verbessern.
Arterielle Komponente: Erschwert wird die Kompressionstherapie, wenn neben der venösen auch noch eine arterielle Komponente hinzu kommt. Ist die arterielle Durchblutung aufgrund von beispielsweise arterieller Gefässverengung vermindert, trägt das zur schlechten Stoffwechselsituation bei. Kompression verengt die Gefässe zusätzlich und kann, muss aber nicht unbedingt, kontraindiziert sein. Wichtiger Parameter ist der sogenannte ABI. Die Gefässpezialistin kann diesen ermitteln. Je nach dem wie dieser Wert ausfällt, ist das Bandagieren nicht mehr möglich.
Venös und arteriell bedingt offene Beine unterscheiden sich im Aussehen. Der Gefässpezialist kann aufgrund der Untersuchungen entscheiden, worum es sich handelt und die geeigneten Massnahmen verordnen.
Posttraumatisches / Postoperatives Ödem
Begriff: Post- steht für nach... Trauma ist eine Verletzung, operativ steht für Operation. Es handelt sich also um eine Schwellung, die nach einer Verletzung oder einer Operation auftritt.
Ursache: Die Schwellung
nach der Verletzung oder Operation ist physiologisch, das heisst
gesund und normal. Normal ist auch, dass diese nach einer Weile
wieder verschwindet. Menschen mit einem perfekt funktionierenden
Venen- und Lymphsystem haben diese Schwellungen auch, bei ihnen
verschwindet es wieder.
Da aber nicht alle
Menschen, die sich verletzen oder operiert werden, perfekt
funktionierende Venen- und Lymphsysteme haben, kommt es ab und zu
vor, dass eine Schwellung nicht mehr verschwindet und den
Rehabilitationsprozess verzögert.
Therapie:
Eine
einfache, sehr wirksame
Massnahme ist die Kompressionsbandage. Meist geht das Ödem damit
sehr rasch zurück. In manchen Fällen ist danach eine Bestrumpfung
unumgänglich, manchmal geht es auch ohne
Bestrumpfung. Sobald das verletzte oder operierte
Körperteil wieder normal bewegt werden kann, verbessert sich auch
wieder der Rücktransport der Lymphflüssigkeit, der Stoffwechsel
verbessert sich, und so ist die Prognose gut, dass auch das Ödem
verschwindet.
Wichtig: Manuelle Lymphdrainage ohne Kompression bringt in diesem
Fall keine Besserung.
Cardiales Ödem
Begriff:
Card- steht für Herz, cardial heisst "vom Herz herrührend", "im
Zusammenhang mit dem Herzen". Ein cardiales Ödem ist ein Ödem, das
entsteht, weil das Herz nicht mehr die zurücktransportierte
Flüssigkeit annehmen kann, weil es insuffizient (ungenügend) ist.
Es gibt einen Rückstau ins venöse System. Das kann einerseits die
Atmung beeinträchtigen, andererseits Ödeme um die Knöchel herum
begünstigen.
Ursache: die cardiale Insuffizienz ist eine Diagnose, die vom Herzspezialisten (Cardiologe) gestellt und behandelt wird. Das Ödem ist eine je nach dem störende Nebenerscheinung, die medikamentöse Behandlung der Herzinsuffizienz steht aber klar prioritär im Vordergrund.
Therapie: Das
Ödem kann mit Kompression sehr rasch entstaut werden. Da hierdurch
Flüssigkeit zurück zum Herzen "gezwungen" wird, muss die Entstauung
je nach Ausmass und Symptomen der Herzinsuffizienz langsam und
stufenweise ablaufen oder ist gar nicht möglich. Hier ist eine gute
Kommunikation mit dem Hausarzt oder dem Cardiologen
wichtig.
Mischformen
Alle oben beschriebenen
Diagnosen können auch gemeinsam auftreten und sich gegenseitig
verstärken.
Die Bezeichnung ist dann entsprechend zum
Beispiel Lipolymphödem, Phlebolymphödem oder
Phlebolipolymphödem.
Abgrenzung
Diese Texte sind
alle von mir persönlich verfasst und erheben keinerlei Anspruch auf
Vollständigkeit. Ich nehme dabei die Warte der Physiotherapeutin
ein. Ich habe mich bemüht, die Sprache einfach verständlich zu
halten, damit Menschen ohne medizinischen Hintergrund leicht
verstehen können, worum es in der lymphologischen Physiotherapie
geht.
Bei detaillierten Fragen stehe ich gerne persönlich zur Verfügung, und empfehle auch das Gespräch mit einem Angiologen / einer Angiologin oder mit dem Hausarzt / der Hausärztin.
Brigitte
Müller